Es gibt keine Anzeichen für Entwarnung in den Gemeindewäldern. Die Borkenkäfer fliegen weiterhin und vermehren sich zahlreich. Die Bäume sind nicht in der Lage die angreifenden Käfer mit Harz zu ertränken, was normalerweise eine Verteidigungsstrategie darstellt. Das fehlende Wasser im Boden macht es den Bäumen unmöglich genügend Harz zu bilden und so sind sie den Angriffen wehrlos ausgesetzt. Die Fichte als Brotbaum der Forstwirtschaft verabschiedet sich aus der Fläche, erläutern die Fachleute.
Die Begründung neuer klimastabiler Wälder ist eine riesige Herausforderung für die Ortsgemeinden als Waldbesitzer. Tiefwurzelnde hitze- und trockenheitsertragende Bäume sind der Fichte überlegen. Aber nicht nur Fichten, sondern auch Buchen und Douglasien sterben ab.
Es geht momentan eher darum den Wald zu erhalten und sein Überleben zu sichern. Wirtschaftliche Ziele müssen in den Hintergrund treten, da der Holzmarkt durch das große Angebot übersättigt und die Holzpreise auf einem Tiefststand sind.
Die Arbeit der Förster und Waldarbeiter ist jetzt gerade besonders wichtig, da die Pflege des Waldes, die Borkenkäferbekämpfung und auch die Betreuung von Neupflanzungen wichtige Arbeiten sind, um den Wald für zukünftige Generationen zu sichern.
Die Forstbetriebe kümmern sich um absterbende Bäume und entnehmen sie auch um die Verkehrssicherung an Waldrändern zu gewährleisten.
Im Grunde würde der Wald sich optisch viel dramatischer zeigen, wenn wir keine Holzernte betreiben. Dann würden alle toten Bäume stehen bleiben und es entstünde ein desolater Eindruck von Waldsterben, erläutert Markus Brengmann. Zudem entsteht durch eine solch große Vielzahl von toten Bäumen ein Sicherheitsrisiko für Waldbesucher und Waldarbeiter. Da wo es die Gegebenheiten zulassen, werden auch ganze Waldbestände, die sich im Absterbeprozess befinden, sich selbst überlassen. Hier werden die toten Bäume der Natur und den darauf angewiesenen Lebewesen überlassen.
Viel Energie stecken die Förster in die Begründung neuer Waldgenerationen. Die Natur wird uns weisen was geht und was nicht geht. Wir können mit dem vorhandenen Baumartenspektrum weiterhin den Wald als Ökosystem erhalten. Wir probieren mit Unterstützung der Gemeinderäte auch Neues aus. Dazu brauchen wir jedoch Langzeiterfahrungswerte um zu erkennen wie bestimmte Baumarten auf Hitze, Trockenheit und Schädlingsbefall oder Pilzbefall, Sturm und Wildverbiss reagieren. Es gilt nun, alternative Wirtschaftsformen für den Wald zu finden. Ausschließlich durch den Verkauf von Holz den gemeindlichen Forstbetrieb zu finanzieren, wird in Zukunft nicht mehr so sicher sein wie bisher. Beispielweise könnt hier der Wald als CO2 Speicher eine wichtige In-Wert-Setzung erfahren.
Wichtig ist jedoch, dass eine Bewirtschaftung, in welcher Form auch immer, in der Hand öffentlicher Entscheidungsträger bleibt, sodass der Mehrwert für die ganze Gesellschaft erhalten und gefördert wird.
Es gibt viele
Gefahren die das Leben eines Baumes gefährden. Deshalb ist es sehr wichtig
professionelles Personal einzusetzen, die die Nachhaltigkeit der
Waldbewirtschaftung und auch ökologische Kompetenz einbringen, argumentiert
Bürgermeister Albert Jung und vertraut dem Forstamt Cochem in Bezug auf die
Kompetenz einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung auch in Zeiten des
Klimawandels.