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Ministerin Schall informiert sich über digitalen Fortschritt im Landkreis Cochem-Zell
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In dem gemeinsamen Austausch informierte sich Ministerin Schall insbesondere über die Erfahrungen im Rahmen der Modellkommune E-Government. Hier hat der Landkreis Cochem-Zell gemeinsam mit der Verbandsgemeinde Kaisersesch früh digitale Maßstäbe gesetzt. So wurde unter anderem ein ebenenübergreifendes Bürgerportal etabliert, das den Anforderungen des Onlinezugangsgesetzes entspricht. Weiterhin erfolgten eine interkommunale Prozessentwicklung sowie die Einführung einer modernen Antrags- und Prozessplattform. Seither profitiert man von einem durchgängig digitalen Zugang ohne Verwaltungsgrenzen zwischen Kreis und Verbandsgemeinde.
Besonders interessierte sich die Ministerin für das gemeinsam entwickelte „Prozessdesigner-Modell“, mit dem die Verwaltungen eigene Prozesse effizient digital gestalten und anpassen können. Auch die enge, strukturell verankerte Zusammenarbeit der Verbandsgemeinden wurde als zukunftsweisend hervorgehoben.
“Ich freue mich, dass mich meine Sommerreise auch zu Ihnen in den Landkreis Cochem-Zell führt. Der Landkreis verfügt über ein etabliertes und belastbares Netzwerk im Bereich der Verwaltungsdigitalisierung und ist ein Vorreiter bei der Entwicklung kommunaler Dienste über die Antrags- und Prozessplattform (APP). Engagierte kommunale Gebietskörperschaften wie Cochem-Zell sind Garant und zugleich essenziell für eine erfolgreiche Verwaltungsdigitalisierung“, sagte Digitalisierungsministerin Dörte Schall.
Auch weitere Pilotvorhaben wurden ausführlich thematisiert. So beteiligt sich der Landkreis Cochem-Zell sowohl an bundesweiten als auch an landesweiten Digitalisierungsprojekten – etwa beim Online-Jagdscheinantrag, der digitalen Sprengerlaubnis oder beim elektronischen Führerschein- und Bauantrag. Im Mittelpunkt des Gesprächs standen dabei auch Herausforderungen wie die Nutzerakzeptanz digitaler Angebote sowie die langfristige Verstetigung und Pflege der technischen Plattformen.
Neben den erreichten Fortschritten berichteten die Vertreter von Landkreis und Verbandsgemeinde aber auch über kritische Herausforderungen: Die Nutzungszahlen vieler Online-Dienste stehen bislang oft noch in keinem Verhältnis zum hohen Entwicklungs- und Umsetzungsaufwand. Landrätin Beilstein nutzte die Gelegenheit zudem, um auf konkrete Hürden hinzuweisen, mit denen die Kommunalverwaltungen im Alltag konfrontiert sind – etwa starre gesetzliche Rahmenbedingungen, nicht geklärte Zuständigkeiten oder fehlende Schnittstellen zu Landes- und Bundeslösungen. Auch für die Bürgerinnen und Bürger stellt der Zugang zu den Verwaltungsleistungen oftmals eine Herausforderung dar – etwa durch komplexe Registrierungsverfahren wie über die BundID. Diese Erfahrungen und offenen Punkte gab sie der Ministerin als wichtige Impulse mit auf den Weg.
„Es reicht nicht, allein die technischen und rechtlichen Voraussetzungen für digitale Verwaltungsangebote zu schaffen“, betonte Landrätin Anke Beilstein. „Wir müssen auch die Bürgerinnen und Bürger mitnehmen, sie befähigen und motivieren, diese Angebote zu nutzen. Digitale Teilhabe beginnt bei der Akzeptanz – und die entsteht nur, wenn die Angebote verständlich, zugänglich und erlebbar sind. Vor allem aber müssen sie im Alltag spürbaren Mehrwert bringen – sei es durch Zeitersparnis, einfache Bedienung oder echte Entlastung“, so Landrätin Anke Beilstein.